Königinnenzucht die Zweite

Nachdem ich im Mai schon mal mit Umlarven und Königinnenaufzucht im Honigraum experimentiert hatte (dazu vielleicht später mehr) war nun der zweite Versuch dran: Aufzucht im Brutling bei vorheriger Aufteilung in Flugling und Brutling.

Die Augangssituation war wie folgt: am 17. Juli habe ich bei allen meinen Völkern (alle drei 🙂 ) die Honigräume abgeerntet. Dies habe ich dann zum Anlass genommen ein unbefriedigendes Volk umzuweiseln. Hierzu habe ich von unserem Züchter im Imkerverein eine begattete Königin bekommen. Das ganze habe ich dann nach der Methode „Teilen und behandeln“ durchgeführt, also zunächst das Volk verstellt und auf den alten Platz einen Boden mit Leerzarge gestellt – für den Flugling. Die Bienen des Honigraums habe ich dann in die Leerzarge abgestoßen. Vorerst noch ein paar Mittelwände rein, Königin im noch verschlossenen Zusetzkäfig dazu, Futter dazu, Deckel drauf und erstmal fertig.

Im Anschluss bin ich dann im Brutling auf Königinnensuche gegangen und habe sie natürlich nicht gefunden. Damits beim nächsten Versuch einfacher geht hab ich sofort das freigewordene Absperrgitter zwischen die beiden Zargen gelegt und auch hier alles am neuen Standort verschlossen. Nach diesem Mißerfolg gings dann erstmal ans Honig-Schleudern, das war dann durchaus Erfolgreich.

Eine Woche später gings dann erneut an die Königinnensuche. Die Dame war im oberen Brutraum, das war nach der ersten gezogenen Wabe klar: frische Eier vorhanden. Auf der zweiten habe ich sie dann erwischt. Da es mir an professionellem Equipment noch etwas fehlt habe ich die Gute dann zunächst in einer Zuckerdose mit ein paar Begeleitbienen geparkt.

Da es ja schon fast Ende Juli geworden war, habe ich mir die Warterei auf hoffnungslose Weisellosigkeit erspart und sofort den noch vorhandenen Drohnenrahmen gegen einen Zuchtrahmen mit frischen Larven getauscht. Die Bienen vom Drohnenrahmen habe ich zum „Parken“ der Altregentin in ein Begattungskästchen gefegt. Ich hatte irgendwie Skrupel sie abzudrücken, das steht mir wohl noch bevor… Damit war die Königinnenzuchtserie II eingeleitet. Deckel zu und gut.

Nach meiner Literaturrecherche (Der Wochenendimker) bieten sich für das verschulen der Zellen zwei Termine an: 5 Tage oder 10 Tage nach dem Umlarven. Da ich unsicher war, ob die Mädels sich aus Altlarven noch eine Königin heranziehen, die evtl. zu früh schlüpft hab ich mich für den 5. Tag entschieden. Also Abends nach der Arbeit hin und Zuchrahmen raus und siehe da: 4 Zellen perfekt gepflegt angenommen.

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Die 4 wurden gekäfigt – mit ein paaar Begleitbienen und einem Stückchen Futterteig – und im Hürdenrahmen zurück ins Volk gehangen. Anschließend noch schnell die obere Zarge nach Weiselzellen durchgeschaut: da waren so einige auszubrechen…

Am 12. Tag (5. August) bin ich dann Abends wieder hin – ganz gespannt, ob da alle geschlüpft sind. Und so war es dann glücklicherweise auch: 4 frisch geschlüpfte Damen erfeuten sich besster Gesundheit. Und da ichs direkt wie ein echter Züchter machen will: vor der Begattung erstmal zeichnen mit Zeichen-Plättchen:

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Eine der 4 kam dann zurück ins Volk um dort Ihren Begattungsflug zu absolvieren. Die anderen habe ich in Begattungskästchen (ein Kieler und zwei MiniBivo) einquartiert zusammen mit einigen Bienen aus dem Volk. Die kamen dann über Nacht mit in die Wohnung und wurden erst am nächsten Abend aufgestellt. Meine Freundin Uta hat die vorübergehenden Haustiere erstaunlich gut verkraftet 🙂 Die mussten nämlich in der Küche unterkommen, weil es der kühlste Raum ist.

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Am nächsten Abend hab ich sie dann zusammen mit Uta aufgestellt. Jetzt sollen sich die 4 Damen erstmal vergnügen bevor ich wieder nachschaue…