Der Frühling kommt bald

So langsam wirds wieder grün im Rheinland. Und die Bienen sind größtenteils gut durch den Winter gekommen. Alle bis auf eine Kiste summen noch, leider hats die Bienenbox erwischt, die von meinen Stadtbienen-Imkerkurs betreut wird. Ich vermute, dass die Milbenbelastung zu hoch war.

Die meisten Vorbereitungen für den anstehenden Start ins neue Bienenjahr habe ich schon abgeschlossen. Material – vor allem Mittelwände und Rähmchen – sind besorgt, einen neuen Beutenbock habe ich in Bornheim aufgebaut. Heute habe ich die ersten Bienen hergeholt. Beim Ausladen wurde ich dank des April-März-Wetters regelrecht geduscht, die Leute beim Bäcker haben mich hinterher sehr bedauernd angeschaut.

Mittelwände eingelötet und Rähmchen gebaut für die Bienenbox habe ich auch. Jetzt kanns wärmer werden. In der Karwoche soll es 20° werden, da kann ich dann vielleicht endlich in die Völker schauen, bei den Magazinen die überschüssigen Futterwaben entnehmen und die Drohnenrahmen geben. Das Volk um die Bienenbox neu zu besiedeln ist auch schon da, so dass beim nächsten Kurstermin die Box hoffentlich wieder besiedelt ist.

Erste Durchsicht 2017 – Sanierung eines buckelbrütigen Volkes

Die erste Durchsicht dieses Jahr am 13.3. war nicht besonders erfreulich. Zuerst habe ich einen Ableger gefunden, der es dann auf den letzten Metern ins neue Jahr doch noch hingerafft hat. Die anderen Völker schienen soweit in Ordnung, ich hab kurz von oben reingeschaut und Rand her ein paar Waben gezogen, um zu schauen ob noch ausreichend Futter vorhanden ist und dann auf der ersten Brutwabe zu sehen das alles in Ordnung ist 🙂

Beim vorletzten Volk – am Flugloch sah alles bei allen ja gut aus – dann ein unerwartetes Bild: beim Entfernen der Folie kamen mir etliche Drohnen entgegengesummt. Das Volk hatte dann auch ausschließlich Drohnenbrut, es war also schon eine Arbeitsbiene in Eilage. Es war sicher eine Arbeitsbiene und keine unbegattete Königin, weil sich Bieneneier an den Seiten der Zellen befanden.

Um das Volk oder zumindest viele seiner Bienen zu retten habe ich mir dann folgende Reise-Nach-Jerusalem überlegt:

  1. Das buckelbrütige Volk habe ich am selben Stand auf einen anderen Platz gestellt. Auf diese Weise finden die Flugbienen Ihren Weg zum alten Platz, nicht aber die Drohnenmütterchen.
  2. Auf den alten Platz des Volkes habe ich dann einen einzargigen Reserveableger gestellt. Diesen habe ich sofort mit einer zweiten Zarge erweitert, um den ganzen heimkehrenden Flugbienen Platz zu bieten. Futter hatte der Ableger noch reichlich.
  3. Um auch die Flugbienen des Ablegers nicht dem Untergang zu weihen und um einer Notfall-Königin im Kieler Begattungskästchen einen schnellen Start ins Jahr zu bieten habe ich dann am alten Platz des Ablegers gebastelt: Auf einen der Ablegerkästen, die ich letztes Jahr gebaut habe, habe ich ein KBK ohne Bodenschieber mit Klebeband „montiert“. Den Ablegerkasten habe ich mit 2 Futterwaben und zwei Leerwaben ausgerüstet.

Bei der Kontrolle am 25.3. sah soweit alles gut aus. Der Ableger belagert mit den zusätzlichen Flugbienen jetzt auch schon die ersten Waben in der aufgesetzten Zarge mit Brut. Im Begattungskästchen wurde die Brut auch deutlich ausgedehnt. Ob die Königin langsam schon in den Ablegerkasten gewandert ist habe ich nicht kontrolliert um nicht zu sehr zu stören. Die Restlichen Bienen des buckelbrütigen Volkes habe ich dann etwas abseits abgekehrt und hoffe, dass sie sich noch ein neues zu Hause suchen.

Winterverluste

Die meisten meiner Völker sehen ganz gut aus, lediglich bei einem lagen ungewöhnlich viele tote Bienen vor dem Flugloch. Zwei Völker hat es aber dahin gerafft.

Ein Volk – ein Sammelbrutableger, den ich bei der Sommerbehandlung aus den Brutwaben erstellt habe – hat die Varroa erledigt. Prinzipiell erweist sich bei mir die Behandlung der Völker im „Teilen und behandeln-Konzept“ zwar als sehr gute Methode. Diesen hatte ich erst bei erreichen der Brutfreiheit zweimalig mit Milchsäure behandelt. Der Brutteil bedarf allerdings besonderer Aufmerksamkeit bei der Varroabehandlung. Bei einem zweiten auf diese Weise gebildeten Sammelbrutableger hatte ich sofort bei der Bildung mit Ameisensäure behandelt und anschließend bei Brutfreiheit nochmals (einmalig) mit Milchsäure, dieser erfreut sich besserer Gesundheit. Hier nur auf Milchsäure zu vertrauen scheint mir mittlerweile als etwas fahrlässig. Vielleicht ist aber auch die relativ späte Bildung der Brutableger, hier fehlt mir dann doch die Erfahrung und Statistik zur Beurteilung.

Bei einem zweiten – ein etwas zu klein geratener Ableger – habe ich es vermutlich bei der Winterbehandung mit Oxalsäure zu gut gemeint. Jedenfalls lag das Flugbrett zwei Wochen später voll Bienen und es war nichts mehr zu hören. Ein Blick in die Beute zeigte dann, dass keine Biene überlebt hatte. Letztes Jahr hatte ich aufgrund des milden Winters ja ausschließlich mit Milchsäure behandelt, dies scheint mir bei ausreichenden Temperaturen dann doch als die mildere Behandlung auch im Winter und obwohl man deutlich intensiver ins Volk eingreift. Eine Alternative wäre unter Umständen die Bedampfung mit Oxalsäure, da diese in Deutschland allerdings nicht zugelassen ist kommt sie für mich nicht in Frage.

Auch dieses Jahr habe ich meine Begattungskästchen zusammengestellt und gehofft, dass alle durchkommen. Insgesamt habe ich drei Einheiten mit Reserveköniginnen stehengelassen. Davon ist eine leider verhungert, weil sie auf ihrer Brut gesessen haben und so das Futter in den anderen Kieler Zargen nicht erreich haben. Die anderen sind allerdings noch putzmunter. Die Überwinterung in Begattungskästchen ist sicher keine optimale Lösung, ist aber bei unseren milden Wintern schon problemlos möglich. Letztes Jahr habe ich im Februar sicherheitshalber etwas Futterteig gegeben, da war häufig genug Flugwetter zum Wassersammeln. Dieses Jahr werde ich schauen, wie es temperaturmäßig ausschaut und vermutlichg eine flüssige Sicherheitsration verpassen.