Nachdem mir letztes Jahr meine Bienen, die ich nach Bornheim geholt hatte geklaut wurden ist jetzt der nächste Versuch gestartet. Ich habe die Erlaubnis bekommen auf einem eingezäunten Grundstück meine Bienen aufzustellen. Ende des Jahres 2019 habe ich dort ein erstes kleines Völkchen in einer Bienenbox aufgestellt. Anfang März 2020 habe ich dann drei weitere Völker aus Scheiderhöhe hierher umgezogen. Jetzt sind sie da, mal schauen wie das erste richtige Jahr hier in Bornheim läuft.
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Friederike
Dieser Winter läuft nicht gut bis jetzt. Bei einigen Völkern geht das Futter zur Neige und ich musste eine Notfütterung durchführen und dann kommt auch noch ein Sturm vorbei.
Bis jetzt hatte ich nie eine offene Beute nach den Stürmen und habe deshalb auch diesmal nicht damit gerechnet. Aber Friederike hat drei Beuten komplett geöffnet und bei einer immerhion den Blechdeckel abgeräumt. Ist ja im Prinzip nicht so dramatisch, aber da ich nicht damit gerechnet habe war ich erst drei Tage nach dem Sturm nachschauen.
Es war zwar in allen Beuten noch ein deutliches Summen zu hören, aber wieviele Bienen nach dem Sturm das Zeitliche gesgenet haben wird sich erst in ein paar Monaten zeigen.
Grundausstattung
Nach gut zweieinhalb Jahren ist es langsam möglich zurückzublicken und zu sagen, was man wirklich braucht im Imker-Alltag. Es gibt im Fachhandel ja eine große Menge an Dingen, die eigentlich kein Mensch braucht, die aber gut aussehen. Einige solcher Teile hab ich mir auch zugelegt und teilweise liegen sie nach einmaliger Benutzung in meiner Werkzeugkiste rum.
Jetzt aber los: was bruacht man wirklich? Fangen wir mal mit persöhnlicher Schutzausrüstung an:
Man braucht auf jeden Fall einen Schleier – zumindest für schlechte Tage und schlechte Völker möchte ich den in der Hinterhand haben. Die Form ist vermutlich egal. Ich habe es zwar noch nicht versucht, vermutlich reicht aber schon ein Schleier mit Hut. Meine Wahl fiel auf einen Imkerbluson mit Schleier, den hat man schnell übergeworfen und man hat dann auch im Sommer automatisch was mit langen Ärmeln dabei. Einen Kombi oder eine zusätzliche Hose sind in meinen Augen zu viel Aufwand, soll heißen: die Hose liegt in meiner Kiste, wird aber so gut wie nie benutzt. Für die erwähnten schlechten Tage machen auch dicke Lederhandschuhe sinn. Hier habe ich auch das Modell aus dem Imkereibedarf gewählt, dass man mit seinen Bündchen über die Imkerjacke ziehen kann. Für normale Durchsichten benutze ich übrigens Haushaltshandschuhe aus dem Supermarkt und zwar die billigsten Einweg-Dinger – klar, ist jetzt nicht besonders Öko und schützt nicht vor Stichen, hilft aber Super gegen Propolis an den Fingern. Gehört also eher zu meiner persöhnlichen Komfortausstattung und nicht zu Schutzkleidung. Das wars dann in meinen Augen schon.
Jetzt kommen wir zum Basiswerkzeug. Ein absolutes Must-Have ist ein Stockmeißel. Mit ihm werden die Zargen von einander gelöst und bei mir auch die Rähmchen in der geöffneten Zarge. Der Smoker ist seit meinem zweiten Imkerjahr auch in die Riege der absolut notwendigen Geräte aufgestiegen. Zunächst hatte ich hier auf ein mit Nelkenöl betropftes Tuch vertraut, wenn man aber etwas mehr hantiert hift Rauch teilweise besser bzw. irgendwann gehen doie Tücher aus. Was mnan verraucht und was man zum zündeln nimmt ist Geschmackssache, hier gibt es diverse teils religonsartige Möglichkeiten. Auch hier gibts wieder alles auch im Imkerfachhandel, was ich dort zumindest mitnehme sind die Zündwürfel. Die brennen ähnlich mit Glut ab, wie kleine Kohlen und sorgen so für einen schnellen Rauchstart. Als hauptbrennmaterial kann man fast alle Arten von kleinen Holzstücken nehmen, hier sind Eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Für die normale Durchsicht war das im Prinzip schon alles. Ab und zu – je nach Tageszeit und Wetter – benutze ich noch eine kleine Taschenlampe für bessere Sicht von oben oder unten in die Wabengassen aber da verlassen wir schon die Grundausstattung. Im Verlauf des Bienenjahres werdet Ihr allerdings noch einen Bienenbesen (oder etwas vergleichbares) benötigen. Damit sind wir dann aber wirklich gut ausgerüstet.
Jetzt will ich noch von ein paar Dingen erzählen, von denen man vielleicht denkt, dass man sie braucht, die man dann aber eher lagert als benutzt. Der Abfangklipp: gute Idee, aber Anfangs hab ich mich nicht getraut, die Königin überhaupt zu fangen und später werdet auch Ihr sie sicher mit den Fingern fangen. Um die Dame dann zu parken genügt fas alles, von der Streichhiolzschachtel bis zum Zuchtkäfig, der Klipp ist aber unnötig. Der Wabenheber: auch dieser schien mir hilfreich, aber er ist wieder ein Werkzeug mehr und am Ende tuts der Stockmeißel und gezogen werden die Waben mit den Fingern. Wobei wir beim nächsten Paatienten sind: die Wabenzange, einfach unnötig. Was ich damit sagen will: kauft Euch weiteren Schnickschnack aus dem Imkerhandel nur, wenn Ihr ihn wirklich meint zu brauchen – am Ende landets vermutklich eh im Universum des unnützen Imkerkrams.
So, jetzt nochmal zusammengefasst alles was Ihr braucht – direkt mit Link zu einem bekannten Versandhändler, damit Ihr die Sachen schnell zu Hause habt und mir noch was gutes tun könnt:
- Imkerbluson mit Schleier
- Imkerhandschuhe
- Stockmeißel
- Imkerbesen
- Smoker
Waben einschmelzen
Dieses Jahr gab es bei mir zum ersten Mal alte Waben in größerer Menge. Letztes Jahr konnte ich die paar Altwaben, die es gab noch ausschneiden und einschmelzen. Dieses Jahr waren es circa 50-60 einzuschmelzende Rähmchen, da musste eine praktikablere Lösung her. Dummer Weise hatte ich mir schon etwas viel Zeit geklassen mit der Entscheidung, so dass sich auf einigen Waben schon ein paar Wachsmotten angesiedelt hatten… Lecker…
Es wurde also Zeit, was zu tun. Deshalb habe ich mir den Dampfwachsschmelzer der Vereins aushgeliehen. Dieser ist ungefähr so aufgebaut, wie Muttis Dampfentsafter, nur etwas größer. Für die Aktion hatte ich mir dann einen Samstag freigehalten, weil ich mir schon etwa klar war über den Aufwand. Samstag Morgen gings dann los: Dampfentsafter mit Wasser und Waben befüllt, Stecker rein uuund Sicherung raus. Nachdem ich noch ein paar andere Steckdosen ausprobiert hatte stand fest: es ist der Dampfwachsschmelzer und nicht das Stromnetz. Aber wie gesagt, extra einen Tag freigeschaufelt und die Wachsmotten mussten auch besiegt werden.
Also habe ich mir einen Großen Kessel (ohne eigene Heizung) geholt, den ich vor dem Schrotthändler gerettet hatte, weil ich schon geahnt hatte, dass diese Situation auftauchen würde. Blöderweise passte der Topf nicht auf den Herd (wegen der Oberschränke), also noch ein bisschen rumgeräumt und dann konnte es losgehen. Den Kessel habe ich ein Viertel mit heißem Wasser befüllt und mit vier Herdplatten befeuert. es passten circa 10 Rähmchen gleichzeitig rein. Nach der ersten Fuhre war klar: Der Tag ist gerettet, die Kontruktion funktioniert!
Vereinigung von Ableger und Schwarm
So langsam wird es höchste Zeit, etwas aufzuräumen am Bienenstand. Bei der letzten Königinnenserie hatte ich noch mehrere Ableger als Begattungsvölkchen gebildet. Einen dieser Ableger habe ich dann gestern mit meinem Augustschwarm vereinigt.
Da ich den Schwarm etwas biestig fand, wollte ich eine Damenwahl vermeiden. Ausserdem hat die Königinnenzucht ja auch Mühen gekostet 🙂 Nach zweimaliger Durchsicht hab ich dann auch endlich die alte Schwarmkönigin gefunden und dem Schwarm, der mittlerweile etwa 4 Brutwaben hat entnommen. Den Ableger habe ich dann aufgrund der geringeren Bienenmenge zum Schwarm gehangen; einige der Flugbienen werden ja verloren gehen, da beide am selben Stand standen. Um eine neutrale Zone in der Beute einzurichten habe ich zwei Leerwaben zwischen Schwarm und Ableger gehangen und den Ableger Fluglochfern einlogiert.
Jetzt hoffe ich, dass meine Premium-Königin überlebt und der Schwarm nicht anfängt, eine neue zu ziehen. Da werde ich nächste Woche mal nachschauen und die Brutnester dann auch zusammenrücken. Fotos hab ich diesmal leider nicht gemacht, hatte die Hände voller Bienen.
Update: Habe das vereinigte Volk kontrolliert und die Königin im Brutnet des Schwarms gefunden. Die beiden Brutnester habe ich dann noch zusammengerückt. Also allesin Ordnung soweit.