Nachdem ich nun alles mögliche mit Töpfen und Waben ausschneiden und ähnlichem versucht habe steht fest, dass ich da auf Dauer etwas praktikableres brauche.
Daher hatte mich zuerst nach fertigen Geräten umgeschaut. Die mir als brauchbar erscheinenden Geräte fangen erst so ab 1000€ an, das war mir deutlich zu viel. Alles deutlich günstigere findet man nur auf eBay und es scheint mir eher von Hobbyverkäufern zu sein. Also habe ich mich auf die Suche nach einer Selbstbauplan gemacht. Was mir am besten gefallen hat ist die Lösung mit der Ikea-Box und dem Dampf-Tapetenlöser. Die Variante, die ich mir dann als Vorbild genommen habe ist diese hier: http://bienen.streiflicht.at/wachsschmelzer-selbstbau/
Also habe ich mir die Einzelteile besorgt:
- Dampf-Tapetenlöser (Wagner W16)
- 1m Gewindestange (M10)
- Muttern M10
- große Unterlegscheiben
- 4 lange M4 Schrauben mit Muttern und Kunststoff-Unterlegscheiben
- Kunststoffbox mit Deckel in passender Größe für das eigene Wabenmaß (bspw. 60 l)
Aufgebaut sieht das ganze dann so aus:
Die Gewindestange habe ich halbiert bzw. passend geschnitten. Die beiden Stücke habe ich in die Kunststoffbox geschraubt als Auflageschienen für die Waben. Bei meinen DNM-Rähmchen ist das Rähmchen selbst 37 cm breit. Mit ein bisschen Luft und dem Stangendurchmesser eingerechnet habe ich die Löcher mit circa 38,5 bis 39 cm Abstand der Mittelpunkte gebohrt. Das passte hinterher ganz gut. Im Prinzip hatte ich das übrigens von der Vorlage übernommen.
Für die Dampfzuleitung war ich knauseriger als die Vorlage. Hier habe ich einen der Originalteile des Dampferzeugers an die Box geschraubt mit den vier kleinen Schrauben. Noch besser wäre wohl ein Röhrchen um die Schraube, gegen das man schrauben kann. Aber da ich nichts zur Hand hatte, hab ich einfach die Schrauben nicht zu fest angezogen. Kann man schon fast mit der Hand hinbekommen. Damit der Dampf in die Box kommt habe ich zwei große Löcher gebohrt (35mm), geht aber bestimmt auch mit vielen kleineren, falls Ihr keinen großen Bohrer habt. Oder man kann es ausschneiden mit nem Teppichmesser oder so.
Auch beim Ablauf / Sieben des Wachs hab ich gespart. Also kein Kugelhahn und kein Gitter in der Box montiert, sondern einfach an einer Seite ein „Sieb“ selber gebohrt. Einfach viele kleine Löcher (ich glaub 10mm +-) gebohrt. Die Box habe ich dann auf eine leere Bierkiste (jedenfalls etwas erhöht) gestellt und unter die Löcher einen Eimer zum Auffangen des Wachs gestellt.
Erstes Fazit nach den ersten zwei Fuhren Waben, die ich geschmolzen habe:
- Dampfmenge ist super
- Man kann bis zu 8 Waben einhängen
- Schmelzdauer ist Super. Hatte Futterwaben eingeschmolzen, das hatte relativ lang gedauert (45 Min.). Leere Waben sollten deutlich schneller gehen, hab aber nicht die ganze Zeit daneben gestanden…
- Was ein bisschen blöd war (zumindest im Freien) ist die fehlende Isolation des Bodens. Da kühlt eine Menge Wachs schon ab, bevor er durch das Sieb im Eimer gelandet ist… Beim nächsten Schmelzen werde ich mal versuchen, den Boden zu isolieren mit einer Styroporplatte.
- Gesamtkosten 60-70€, je nachdem, wieviele Kleinteile (Muttern, Schrauben, Unterlegscheiben) Ihr da habt oder ob Ihr die extra kaufen müsst. Jedenfalls deutlich unter 100€.
Ganz klare Vorteile im Vergleich zum Schmelzen im Topf:
- Die Rähmchen werden schön sauber, weil Sie in der Luft hängen.
- Man kann das ganze anstellen und dann was anderes machen (es kocht nichts über oder so).
- Die Küche bleibt sauber 🙂 Das Ding kann man super draußen betreiben.