Winterbehandlung

Für meinen Imkerkurs habe ich heute die Winterbehandlung mit Oxalsäure an dem Ableger in unserem Garten gemacht. Eigentlich behandelt der Kurs das Imkern in der Bienenbox, allerdings steht die erstens nicht bei mir im Garten und zweitens findet man die Bienen im zweizargigen Magazin leichter. In den Wabengassen der Bienenbox sollten sie noch nicht an den Oberträgern angekommen sein, so dass man am besten eine Taschenlampe mitnimmt, um die Wabengassen zu finden, in denen sich die Bienen verstecken. Altenativ kann man auch von rechts nach links die Waben ein stückchen zur Seite rücken, bis man den Anfang der Wintertraube gefunden hat.

Vorbereitung der Säure und Behandlung

Ganz schick finde ich die kleinen Träufelfläschchen, die ich erst durch den Kurs kennengelernt habe. Insbesondere, weil man sie schon zu Hause vorbereiten kann und dann bei den Bienen nicht mit der Säure hantieren muss.

Varroabehandlung 2018

Die meisten meiner Wirtschaftsvölker habe ich dieses Jahr wieder wie vor zwei Jahren brutfrei per Teilen und Behandeln versorgt. Für die restlichen – ein Stecher-Volk, bei dem ich bereits Anfang Juni die Königin durch einen Ableger getauscht habe und ein Volk bei dem ich Ende August keine vollständige Brutentnahme mehr machen wollte sowie ein paar Ableger, die frühzeitig mit legenden Königinnen beweiselt wurde und deshalb keine Brutpause hatten – habe ich die ganze Zeit auf passendes Wetter gewartet. Am 2.9. hab ich dann entschieden, dass das Wetter jetzt passt 🙂 Varroawetter.de zeigt zwar in den kommenden Tagen ein paar Werte unter dem soll an, ich hoffe aber einfach, dass dennoch eine ausreichende Säurekonzentration erreicht wird. Es ist jedenfalls zu befürchten, dass es nicht mehr besser wird und ausserdem sollen ja noch ein paar frische Winterbienen schlüpfen können.

Für die Behandlung verwende ich den Nassenheider-Professional-Verdunster, nachdem ich mit dem Liebig-Dispenser im zweiten Jahr Probleme mit der Verdunstungsmenge hatte und dann nochmal nachbehandeln musste mit verlängerten Dochten. Bei dem Liebig-Dispenser gefällt mir ausserdem nicht, dass die Behandlungsempfehlung auf 85%iger Ameisensäure basiert, die ja nur bei „Behandungsnotstand“ eingesetzt werden darf. Auch als kleiner Hobbyimker ist mir aber wichtig, nur zugelassene Mittel zu verwenden, da ich meinen Honig mit gutem Gewissen unters Volk und auf mein Brötchen bringen will.

Nochmal mein gesamtes „Behandlungskonzept“

  • Drohnenbrutschneiden sobald möglich
  • Sommerbehandlung am liebsten mit 15%iger Milchsäure und „Teilen und Behandeln“-Methode
  • Falls keine brutfreie Zeit bei einem Volk bestand oder verpasst wurde Sommerbehandlung mit 60%iger Ameisensäure
  • Im Winter um Weihnachten Restentmilbung mit Oxalsäure-Träufelbehandlung (auch die bei warmem Wetter schonmal mit Milchsäure im Sprühverfahren)

Königinnenvermehrung für 2018 beendet

Die Belegstellenköniginnen habe ich mittlerweile alle eingeweiselt. Eine der sieben wurde dabei abgestochen, eine war verloren geglaubt, ist aber wieder aufgetaucht.

Vier habe ich in offene Kunstschwärme eingeweiselt („Teilen und Behandeln“). Das ist zum einen die ganz sichere Nummer, zum anderen konnte ich so trortz der Hitze gegen die Varroamilbe behandeln mit Milchsäure. Eine der vier habe ich hierzu einfach mit Begattungskästchen in einer Zarge aufgesetzt. Die anderen im Käfig zwischen die Waben gehangen (sofort zum Ausfressen mit Zuckerteig, um nicht so oft hin zu müssen). Zwei weitere Königinnen habe ich versucht, in entweiselte Ableger einzuweiseln, ohne 9 Tage zu warten, hiervon wurde leider die eine abgestochen. Die letzte habe ich dann Ende August in mein letztes Wirtschaftsvolk  eingeweiselt, dies dann wieder durch Aufsetzen des Begattungskästchens ein Stündchen nach dem entweiseln – Ende August hat auch das super geklappt.

Einzig die erste Königin, die ich durch aufsetzen des Kästchens eingeweiselt hatte schien verschwunden zu sein. Als ich das Begattungskästchen aus der Beute geholt hatte und schon die Bienen zum Volk gefegt hatte, viel mir auf, dass viele Zellen mehrfach bestiftet waren und teilweise auch am Rand der Zelle klebten. Der Klassiker: Drohnenbrütig! Auch bei einer Durchsicht des gesamten Volkes war keine Königin zu finden. Also: retten was noch zu retten ist… Ich habe schnell einen der Ableger mit neuer Königin auf den Platz des vermeintlich drohnenbrütigen Wirtschaftsvolks gestellt und in einiger Entfernung angefangen, die Waben abzukehren. Eigentlich habe ich nicht nochmal besonders nach der Königin gesucht. Bei der vorletzten Wabe der oberen Zarge hatte ich dann aber eine Eingebung und nochmal einen Blick auf die Bienen geworfen und auf der Rückseite dann die putzmuntere Königin gefunden. In der unteren Zarge habe ich dann die Wabe mit Königin an einer schnell freigeräumten Stelle platziert und diese auf den alten Ablegerplatz gestellt. Ich hoffe dieser Tausch hat die Bienen nicht zu sehr verwirrt, jedenfalls habe ich beide mit stark eingeengtem Flugloch stehenlassen, um eine gegenseitige Räuberei zu vermeiden.

 

Zurück zum Umweiseln per Teilen und Behandeln: Da mir das Material ausgegangen ist, habe ich nur einige Bienenbesetzte Waben eines Bienenvolks in einen Brutteil gegeben und diesen mit allen Brutwaben aus den anderen Völkern ergänzt, jedoch ohne weitere Bienen.

Für die entweiselten Begattungsvölkchen hatte ich ja Anfang Juli eine kleine Zuchserie von fünf Zellen von meinen gekauften Königinnen gestartet. Diese waren am Umweiselungstag schlupfreif (Der Kalender ist mein bester Freund geworden 😉 ). Das Zusetzen der schlupfreifen Zellen hat problemlos geklappt, nach einigen Tagen habe ich nachgeschaut und alle waren geschlüpft. Der Begattungserfolg war aber etwas dürftig, lediglich drei sind zurück. Ich vermute, dass die Königinnen sich bei meiner 4er-EWK-Box verflogen haben (Hier gabs die Verluste und die Fluglöcher sind paarig recht nah beieinander). Die Box ist wohl eher zum Parken von EWKs bis zur Nutzung der Königinnen geeignet als zur Aufstellung zur Begattung… Eine habe ich sofort verwertet, die anderen beiden kommen nach der Varroabehandlung mit Ameisensäure in Ableger mit nachgeschaffener Königin.

Varroa-Behandlung 2016

Weniger Ameisensäure hieß auch bei mir die Devise. Habe ja wie schon geschrieben die meisten Völker mit frischen Königinnen ausgestattet. Dies hatte ich ja mit einer totalen Brutentnahme kombiniert und gleichzeitig mit der sehr unproblematischen Behandlung mit 15%iger Milchsäure kombiniert.

Die hierbei entstandenen Sammelbrutableger hatten zunächst noch die alten Königinnen. Bei einem habe ich sie noch gefunden und entnommen, bei dem zweiten nicht. Daher habe ich die beiden auch unterschiedlich behandelt. Der Königinnenlose wurde letzte Woche dann auch noch brutfrei mit Milchsäure behandelt. Bei dem anderen habe ich dann gestern doch noch eine Ameisensäure-Behandlung gestartet. Wetter sieht ja passend aus, auch wenns jetzt schon Anfang September ist: die Wetter-App sagt, die nächsten zehn Tage immer zwischen 20 und 30 Grad.

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Zwei weitere Völker hatte ich vorher auch bereits mit Ameisensäure behandelt, weil ich sie nicht durch die Brutentnahme schwächen wollte.

Überwintern im Kieler Begattungskästchen

Ich habe im Juli bei einem leistungsschwachen Volk über die OKS- (Offener Kunstschwarm) oder TuB-Methode (Teile und Behandle) umgeweiselt. Den Brutteil des Volkes habe ich dann sofort mit einem Zuchtrahmen ausgestattet. Dabei sind einige begattete Königinnen zuviel entstanden. Habe alle bis auf eine dann aber doch noch verwerten können. Die letzte, die jetzt noch übrig ist, wohnt in einem Kieler Kästchen, zunächst auf zwei Zargen, wurde Anfang September noch um eine dritte erweitert.

Für die Überwinterung stellt sich die Frage nach Varroa-Behandlung. Schwammtuch ist vermutlich die einzig sinnvolle Option, aber wie? Wieviel AS und welche Konzentration? Wie oft? Wie kontrolliert man den Erfolg? Danach stellt sich noch die Frage nach der Futtermege: würde denken, so 2/3 der Waben voll Futter wäre gut, dann ist erstmal noch genug Platz zum Brüten. Wie schwer müsste das Kästchen sein?

Nachdem ich das zuvor genannte mal im Imkerforum.de zur Diskussion gestellt hatte gab es ein wenig mehr Klarheit: Einige andere auch in kälteren Regionen praktizieren die Überwinterung im Begattungskästchen. Für Varroa-Behandlung schlagen sie Milchsäure oder ausschließlich Oxalsäure-Träufel-Behandlung /  Bienenwohl-Behandlung im Winter vor.

Ein kleiner Zwischenstand:
Habe das KBK soweit möglich aufgefüttert. War ja auch schon recht spät, aber aufgrund des warmen Wetters haben sie noch lange Futter angenommen und auch Waben gebaut. Bis auf zwei Mittelwandstreifen direkt über dem Futtertrog haben sie die zwei Zusatzzargen ausgebaut.

Zusätzlich habe ich nachdem ich doch einige Milben gesehen habe auch noch eine Ameisensäurebehandlung durchgeführt. Da ich keine Brut entfernen wolte für eine erfolgreiche Milch- oder Oxalsäure-Behandlung blieb nur Ameisensäure. Hierzu hab ich mir den Apidea-Verdunster als Vorbild genommen und nachgebaut. Habe mit dem Volumen einer drittel bis halben Zarge gerechnet und etwa 10-15 cm² Verdunstungfläche „freigelegt“. Habe hierzu ein halbiertes Schwammtuch in einen Gefrierbeutel gepackt und in diesen zwei etwas größer als 5x1cm Streifen geschnitten. Ich hoffe,dass die Verdunstung ausreichend war. Nach 10 Tagen war lediglich etwas Restfeuchte im Schwammtuch. Bis jetzt sind jedenfalls noch ne Menge Bienen vorhanden, falls es nochmal dazu kommt werde ich aber vorher noch ein paar mehr Gedanken hierein stecken… Im Dezember werde ich aber auch das KBK mit Oxalsäure behandeln.

Das Futter sollte wohl wenn es jetzt etwas Kälter wird/bleibt bis Anfang Februar reichen. Hatte etwa 2,5 – 3 kg Zucker verfüttert. Werde aber zwischendurch wiegen, sicher ist sicher.

Nochmal ein paar Details zum Ablauf:

Ameisensäurebehandlung:

  • Die Ameisensäurebehandlung mit einem Langzeitverdunster mit 85%iger Ameisensäure wurde am 18.9.2015 begonnen (85% wegen der relativ niedrigen Temperaturen bei uns in dieser Zeit) und wurde nach 10 Tagen beendet. Hierbei war etwas Restfeuchte im Schwammtuch vorhanden.
  • Die Säuremenge betrug 40 ml und wurde von mir als 1/3 der Angabe von 120ml für ein einzargiges Volk mit Apidea-Verdunster gewählt unter der Annahme, dass mein KBK mit Zusatzzargen etwa einer 1/3 Zarge entspricht.
  • 10 – 15cm² Verdunstungsfläche, d.h. ich habe 2 etwas größere 5x1cm Löscher in einen Gefriebeutel geschnitten, in dem ein halbiertes doppeltgelegtes Schwammtuch verpackt ist. Die Fläche ergibt sich ebenfalls aus der 1/3-Zargen-Annahme, etwas mehr, wegen niedriger Temperatur.
  • Die Lüftungsöffnung im Boden habe ich nicht verkleinert, um aufgrund des kleinen Fluglochs eine Überdosierung zu vermeiden. Die Bodenöffnung ist von den Dimensionen ja eher mit einem großen Flugloch als mit einem Bodengitter zu vergleichen.
  • Bei Bildung des Mini-Kunstschwarms hatte bereits eine Behandlung mit Milchsäure stattgefunden.

Fütterung:

Zwei Futtergaben (eigentlich drei, initial hatte ich Futterteig bei der Bildung der Begattungseinheit gegeben) haben vor der Behandlung stattgefunden (Ende August, 2x Futter entspricht etwa 800 gr Zucker). Die restlichen dann nach abgeschlossener Behandlung im Rythmus von circa 3-4 Tagen.

Für Kommentare / Ratschläge zum Thema überwintern im Begattungskästchen bin ich dankbar. Werde im Frühjahr dann berichten, wie es den Bienen im Winter ergangen ist.