Met ist nicht so ganz meins, daher habe ich überlegt, wie ich dennoch an trinkbaren Alkohol aus Honig komme. Was scheckt am besten? Bier! Da liegt es nahe, ein bierähnliches Getränk herzustellen. Also Hopfen, Wasser, Hefe und Honig statt Malz.
Aller guten Dinge sind 3, oder wie war das? So war es auch bei meinen Honigbräu-Experimenten: die ersten beiden Versuche waren „Fails“, der dritte Versuch dann endlich geschmacklich im trinkbaren Bereich.
Hier also mein Rezept, zunächst die Zutaten für 5 Liter:
- Honig natürlich (650 gr, damit ein Zuckergehalt von ca. 10 % erreicht wird, um auf ca. 5% Alkoholgehalt zu kommen)
- Hopfen (8 gr Northern Brew mit 5,8% Alphasäure, obere Grenze für „normale“ Gaumen)
- 1 gr Hefenährsalz
- Hefe (Da es kein Starkbier wird geht jede obergärige Bierhefe, ich hatte noch ein Päckchen Ale-Hefe, die auch ein bisschen „mehr“ schaffen würde)
- Wasser (auf insgesamt 5 l Flüssigkeit auffüllen)
- Zusätzlich: Aromahopfen (5 gr Citra-Hopfen)
Den Honig gebt Ihr in einen Topf, der am besten eine Markierung für 5 Liter hat, damit ihr ihn mit Wasser auf 5 Liter auffüllen könnt.
Die Honig-Wasser-Mischung muss dann zum Kochen gebracht werden. Sobald die Mischung kocht kann der Hopfen dazu. Vorher macht es Sinn, den Schaum der entsteht etwas abzuschöpfen. Mit dem Hopfen lässt man den Sud dann eine Weile kochen (30-60 min., je nach Geschmack). Durch das Hopfenkochen werden die Bitterstoffe gelöst und der Sud bekommt den gewünschten bierigen Geschmack.
Nach dem Kochen muss der Sud dann abgekühlt werden. Während des Abkühlens kann die Hefe vorbereitet werden, es macht scheinbar Sinn, Trockenhefe zunächst zu rehydrieren in klarem Wasser. Wenn der Sud abgekühlt ist kommt er ins Gährgefäß (bei mir ist das aus Glas, daher muss es erst abkühlen, damit es nicht springt).
Da der Honig zu wenig Nährstoffe für die Hefe enthält, ist es ratsam Nährsalz dazu zu geben. Zusätzlich, weil ichs hopfig mag, gebe ich noch etwas Aromahopfen in den abgekühlten Sud. Zum Schluß kommt die Hefe dazu und der Gährbehälter wird mit einem Gährspund verschlossen. Spätestens am nächsten Tag sollte es dann blubbern.
Nach gut acht oder neun Tagen hat sichs dann ausgeblubbert (bei stärkeren Mischungen kann es länger dauern). Dann kann abgefüllt werden. Ich habe nur Bügel-Flaschen für die Reifung und zuckere den Sud mit einem passenden Messlöffel für die Flaschengröße nach, das ist einfacher als zum passenden Zeitpunkt mit entsprechendem Restzuckergehalt abzufüllen. Zum Sterilisieren der Flaschen nehme ich entweder Braureiniger oder einfach den Backofen. Bei der Backofenmethode müsst Ihr die Bügelverschlüsse besser vorher abnehmen und beispielsweise im Dampfgarer sterilisieren, da diese in der Regel aus Plastik sind. Geht auch in kochendem Wasser. Hinweis: Wenn Ihr zu lange mit dem Abfüllen wartet entsteht keine Kohlensäure mehr, weil die Hefe schon komplett abgesunken ist. Der richtige Zeitpunkt ist also, wenn es aufgehört hat zu blubbern und noch nicht klar wird. Nach einer Woche also täglich kontrollieren.
Danach bekommt das Honigbräu noch 4 Wochen Schönheitsschlaf zur Reifung. Dann ist es fertig.
Erstaunlich finde ich, dass es sich vollständig von alleine klärt. Man hat also hinterher kein naturtrübes sondern ein klares Getränk. Schaum bildet es nicht wie Bier sondern eher wie Sekt, schmecken tuts aber wie Bier mit einer leichten Honignote. Allerdings dürft Ihr kein süßes Getränk erwarten, es ist der Geschmack von trockenem Met mit Hopfen. Ein sehr edles Tröpfchen, Prost! 🙂