Grundausstattung

Nach gut zweieinhalb Jahren ist es langsam möglich zurückzublicken und zu sagen, was man wirklich braucht im Imker-Alltag. Es gibt im Fachhandel ja eine große Menge an Dingen, die eigentlich kein Mensch braucht, die aber gut aussehen. Einige solcher Teile hab ich mir auch zugelegt und teilweise liegen sie nach einmaliger Benutzung in meiner Werkzeugkiste rum.

Jetzt aber los: was bruacht man wirklich? Fangen wir mal mit persöhnlicher Schutzausrüstung an:

Man braucht auf jeden Fall einen Schleier – zumindest für schlechte Tage und schlechte Völker möchte ich den in der Hinterhand haben. Die Form ist vermutlich egal. Ich habe es zwar noch nicht versucht, vermutlich reicht aber schon ein Schleier mit Hut. Meine Wahl fiel auf einen Imkerbluson mit Schleier, den hat man schnell übergeworfen und man hat dann auch im Sommer automatisch was mit langen Ärmeln dabei. Einen Kombi oder eine zusätzliche Hose sind in meinen Augen zu viel Aufwand, soll heißen: die Hose liegt in meiner Kiste, wird aber so gut wie nie benutzt. Für die erwähnten schlechten Tage machen auch dicke Lederhandschuhe sinn. Hier habe ich auch das Modell aus dem Imkereibedarf gewählt, dass man mit seinen Bündchen über die Imkerjacke ziehen kann. Für normale Durchsichten benutze ich übrigens Haushaltshandschuhe aus dem Supermarkt und zwar die billigsten Einweg-Dinger – klar, ist jetzt nicht besonders Öko und schützt nicht vor Stichen, hilft aber Super gegen Propolis an den Fingern. Gehört also eher zu meiner persöhnlichen Komfortausstattung und nicht zu Schutzkleidung. Das wars dann in meinen Augen schon.

Jetzt kommen wir zum Basiswerkzeug. Ein absolutes Must-Have ist ein Stockmeißel. Mit ihm werden die Zargen von einander gelöst und bei mir auch die Rähmchen in der geöffneten Zarge. Der Smoker ist seit meinem zweiten Imkerjahr auch in die Riege der absolut notwendigen Geräte aufgestiegen. Zunächst hatte ich hier auf ein mit Nelkenöl betropftes Tuch vertraut, wenn man aber etwas mehr hantiert hift Rauch teilweise besser bzw. irgendwann gehen doie Tücher aus. Was mnan verraucht und was man zum zündeln nimmt ist Geschmackssache, hier gibt es diverse teils religonsartige Möglichkeiten. Auch hier gibts wieder alles auch im Imkerfachhandel, was ich dort zumindest mitnehme sind die Zündwürfel. Die brennen ähnlich mit Glut ab, wie kleine Kohlen und sorgen so für einen schnellen Rauchstart. Als hauptbrennmaterial kann man fast alle Arten von kleinen Holzstücken nehmen, hier sind Eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Für die normale Durchsicht war das im Prinzip schon alles. Ab und zu – je nach Tageszeit und Wetter – benutze ich noch eine kleine Taschenlampe für bessere Sicht von oben oder unten in die Wabengassen aber da verlassen wir schon die Grundausstattung. Im Verlauf des Bienenjahres werdet Ihr allerdings noch einen Bienenbesen (oder etwas vergleichbares) benötigen. Damit sind wir dann aber wirklich gut ausgerüstet.

Jetzt will ich noch von ein paar Dingen erzählen, von denen man vielleicht denkt, dass man sie braucht, die man dann aber eher lagert als benutzt. Der Abfangklipp: gute Idee, aber Anfangs hab ich mich nicht getraut, die Königin überhaupt zu fangen und später werdet auch Ihr sie sicher mit den Fingern fangen. Um die Dame dann zu parken genügt fas alles, von der Streichhiolzschachtel bis zum Zuchtkäfig, der Klipp ist aber unnötig. Der Wabenheber: auch dieser schien mir hilfreich, aber er ist wieder ein Werkzeug mehr und am Ende tuts der Stockmeißel und gezogen werden die Waben mit den Fingern. Wobei wir beim nächsten Paatienten sind: die Wabenzange, einfach unnötig. Was ich damit sagen will: kauft Euch weiteren Schnickschnack aus dem Imkerhandel nur, wenn Ihr ihn wirklich meint zu brauchen – am Ende landets vermutklich eh im Universum des unnützen Imkerkrams.

So, jetzt nochmal zusammengefasst alles was Ihr braucht – direkt mit Link zu einem bekannten Versandhändler, damit Ihr die Sachen schnell zu Hause habt und mir noch was gutes tun könnt:

  • Imkerbluson mit Schleier

  • Imkerhandschuhe

  • Stockmeißel

  • Imkerbesen

  • Smoker

Winterverluste

Die meisten meiner Völker sehen ganz gut aus, lediglich bei einem lagen ungewöhnlich viele tote Bienen vor dem Flugloch. Zwei Völker hat es aber dahin gerafft.

Ein Volk – ein Sammelbrutableger, den ich bei der Sommerbehandlung aus den Brutwaben erstellt habe – hat die Varroa erledigt. Prinzipiell erweist sich bei mir die Behandlung der Völker im „Teilen und behandeln-Konzept“ zwar als sehr gute Methode. Diesen hatte ich erst bei erreichen der Brutfreiheit zweimalig mit Milchsäure behandelt. Der Brutteil bedarf allerdings besonderer Aufmerksamkeit bei der Varroabehandlung. Bei einem zweiten auf diese Weise gebildeten Sammelbrutableger hatte ich sofort bei der Bildung mit Ameisensäure behandelt und anschließend bei Brutfreiheit nochmals (einmalig) mit Milchsäure, dieser erfreut sich besserer Gesundheit. Hier nur auf Milchsäure zu vertrauen scheint mir mittlerweile als etwas fahrlässig. Vielleicht ist aber auch die relativ späte Bildung der Brutableger, hier fehlt mir dann doch die Erfahrung und Statistik zur Beurteilung.

Bei einem zweiten – ein etwas zu klein geratener Ableger – habe ich es vermutlich bei der Winterbehandung mit Oxalsäure zu gut gemeint. Jedenfalls lag das Flugbrett zwei Wochen später voll Bienen und es war nichts mehr zu hören. Ein Blick in die Beute zeigte dann, dass keine Biene überlebt hatte. Letztes Jahr hatte ich aufgrund des milden Winters ja ausschließlich mit Milchsäure behandelt, dies scheint mir bei ausreichenden Temperaturen dann doch als die mildere Behandlung auch im Winter und obwohl man deutlich intensiver ins Volk eingreift. Eine Alternative wäre unter Umständen die Bedampfung mit Oxalsäure, da diese in Deutschland allerdings nicht zugelassen ist kommt sie für mich nicht in Frage.

Auch dieses Jahr habe ich meine Begattungskästchen zusammengestellt und gehofft, dass alle durchkommen. Insgesamt habe ich drei Einheiten mit Reserveköniginnen stehengelassen. Davon ist eine leider verhungert, weil sie auf ihrer Brut gesessen haben und so das Futter in den anderen Kieler Zargen nicht erreich haben. Die anderen sind allerdings noch putzmunter. Die Überwinterung in Begattungskästchen ist sicher keine optimale Lösung, ist aber bei unseren milden Wintern schon problemlos möglich. Letztes Jahr habe ich im Februar sicherheitshalber etwas Futterteig gegeben, da war häufig genug Flugwetter zum Wassersammeln. Dieses Jahr werde ich schauen, wie es temperaturmäßig ausschaut und vermutlichg eine flüssige Sicherheitsration verpassen.