Abschied

Ein letzter Blick auf die Bienen aus meinem Kieler Begattungskästchen. Vier Wochen nach dem Umzug in einen Ablegerkasten hat sich das Völkchen zu einenem Volk entwickelt. Mittlerweile wohnt es auf vier fast voll ausgebauten Brutwaben. Da ich mehr Völker als geplant habe wird es jetzt einen anderen Imker glücklich machen. Wir haben es letzte Woche in eine Beute von ihm umgesetzt und er hat sich das Volk gestern abgeholt. Die Bienen sind übrigens sehr brav und bleiben auch vorbildlich auf ihren Waben sitzen.

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Auszug aus dem Begattungskästchen

Das Experiment geht zu Ende, die letzte Etappe ist jetzt erreicht. Ich habe mich entschieden, das Minivölkchen aus dem Begattungskästchen in eine normale Beute umzuziehen. Als Zwischenschritt kommen Sie in einen Ablegerkasten – eigentlich nur aus Beutenmangel. Die an ihren kleinen Oberträgern hängenden Brutwaben habe ich hierzu mit einfachem Blumendraht in eine Hand voll ungedrahteter Baurahmen aus dem letzten Jahr eingebunden. Je Zwei Mini-Waben aus dem Kieler Begattungskästchen passen übrigens perfekt in ein Deutsch-Normal Rähmchen. Wenn man Drahtösen bereits zurecht biegt kann man hierbei den Obertäger einfach einhängen und dann das DNM-Rähmchen schon in die neue Beute hängen. Dann hat man beide Hände, um den Draht nachzuspannen und muss sich nicht verränken 😉 Zusätzlich zu den Brutwaben aus dem Begattungskästchen gabs eine Futterwabe in groß. Die Honigwaben aus dem Begattungskästchen habe ich nicht umgezogen, das war mir zuviel gefummel. Ausserdem kann ich die Oberträger so in ein paar Wochen wieder ihrem eigentlichen Zweck zuführen im Begattungskasten.

Insgesamt habe ich acht Brutwäbchen gefunden, die ich in vier DNM-Rähmchen gebunden habe. Jetzt bin ich gespannt, wie schnell der Kasten voll wird…

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Zwischenstand KBK überwintern im März

Um es kurz zu machen: Sie haben überlebt. Habe Ende Februar nochmal sicherheitshalber ein Stück Futterteig nachgelegt, aber alles sieht soweit gut aus. Letzte Woche wurde fleißig geflogen.

Jetzt wird es langsam Zeit, eine Verwendung für die Königin zu finden. Wie mir scheint haben alle anderen überlebt, so dass ich sie wohl verschenke. Evtl. baue ich vorher noch ein Volk in Ablegerstärke daraus auf. Das wird am Samstag entschieden.

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Überwintern im KBK – Aktueller Stand Februar

Das wichtigste zuerst: Das Mini-Völkchen lebt noch!

In der Weihnachtswoche hatte ich zuletzt nachgeschaut, wie es um das Völkchen steht. Gleichzeitig haben sie eine Behandlung mit Milchsäure verpasst bekommen. Da sah zwar soweit alles gut aus, allerdings war die obere Zarge der zwei Ergänzungszargen mittlerweile leergeputzt. In ein – zwei Wäbchen war zwar noch ein Rest Futter vorhanden, der Rest war allerdings komplett leer. Vermutlich war der Rest richtung Brutnest umgetragen, jedenfalls war in den unteren beiden Zargen noch reichlich Futter vorhanden. Da ich noch einen Rest Futterteig hatte, habe ich einen ordentlichen Klumpen (circa 700-800 Gramm) über dem Bienensitz auf die Oberträger platziert.

Seit dem habe ich das Kästchen in Ruhe gelassen und erst letzte Woche eine Futterkontrolle durchgeführt. Da es ja doch noch etwas Winter geworden ist habe ich nur kurz von oben reingeschaut: Vom Futterteig war noch ein kleiner Rest vorhanden und man konnte Futterkränze mit verdeckeltem Futter zwischen den Oberträgern sehen. Munter waren die Bienen natürlich auch noch

Stellt sich langsam die Frage, wo die Bienen hinziehen, wenn es wieder Frühling wird. Das KBK wird ihnen wohl schnell zu eng werden…

Überwintern im Kieler Begattungskästchen

Ich habe im Juli bei einem leistungsschwachen Volk über die OKS- (Offener Kunstschwarm) oder TuB-Methode (Teile und Behandle) umgeweiselt. Den Brutteil des Volkes habe ich dann sofort mit einem Zuchtrahmen ausgestattet. Dabei sind einige begattete Königinnen zuviel entstanden. Habe alle bis auf eine dann aber doch noch verwerten können. Die letzte, die jetzt noch übrig ist, wohnt in einem Kieler Kästchen, zunächst auf zwei Zargen, wurde Anfang September noch um eine dritte erweitert.

Für die Überwinterung stellt sich die Frage nach Varroa-Behandlung. Schwammtuch ist vermutlich die einzig sinnvolle Option, aber wie? Wieviel AS und welche Konzentration? Wie oft? Wie kontrolliert man den Erfolg? Danach stellt sich noch die Frage nach der Futtermege: würde denken, so 2/3 der Waben voll Futter wäre gut, dann ist erstmal noch genug Platz zum Brüten. Wie schwer müsste das Kästchen sein?

Nachdem ich das zuvor genannte mal im Imkerforum.de zur Diskussion gestellt hatte gab es ein wenig mehr Klarheit: Einige andere auch in kälteren Regionen praktizieren die Überwinterung im Begattungskästchen. Für Varroa-Behandlung schlagen sie Milchsäure oder ausschließlich Oxalsäure-Träufel-Behandlung /  Bienenwohl-Behandlung im Winter vor.

Ein kleiner Zwischenstand:
Habe das KBK soweit möglich aufgefüttert. War ja auch schon recht spät, aber aufgrund des warmen Wetters haben sie noch lange Futter angenommen und auch Waben gebaut. Bis auf zwei Mittelwandstreifen direkt über dem Futtertrog haben sie die zwei Zusatzzargen ausgebaut.

Zusätzlich habe ich nachdem ich doch einige Milben gesehen habe auch noch eine Ameisensäurebehandlung durchgeführt. Da ich keine Brut entfernen wolte für eine erfolgreiche Milch- oder Oxalsäure-Behandlung blieb nur Ameisensäure. Hierzu hab ich mir den Apidea-Verdunster als Vorbild genommen und nachgebaut. Habe mit dem Volumen einer drittel bis halben Zarge gerechnet und etwa 10-15 cm² Verdunstungfläche „freigelegt“. Habe hierzu ein halbiertes Schwammtuch in einen Gefrierbeutel gepackt und in diesen zwei etwas größer als 5x1cm Streifen geschnitten. Ich hoffe,dass die Verdunstung ausreichend war. Nach 10 Tagen war lediglich etwas Restfeuchte im Schwammtuch. Bis jetzt sind jedenfalls noch ne Menge Bienen vorhanden, falls es nochmal dazu kommt werde ich aber vorher noch ein paar mehr Gedanken hierein stecken… Im Dezember werde ich aber auch das KBK mit Oxalsäure behandeln.

Das Futter sollte wohl wenn es jetzt etwas Kälter wird/bleibt bis Anfang Februar reichen. Hatte etwa 2,5 – 3 kg Zucker verfüttert. Werde aber zwischendurch wiegen, sicher ist sicher.

Nochmal ein paar Details zum Ablauf:

Ameisensäurebehandlung:

  • Die Ameisensäurebehandlung mit einem Langzeitverdunster mit 85%iger Ameisensäure wurde am 18.9.2015 begonnen (85% wegen der relativ niedrigen Temperaturen bei uns in dieser Zeit) und wurde nach 10 Tagen beendet. Hierbei war etwas Restfeuchte im Schwammtuch vorhanden.
  • Die Säuremenge betrug 40 ml und wurde von mir als 1/3 der Angabe von 120ml für ein einzargiges Volk mit Apidea-Verdunster gewählt unter der Annahme, dass mein KBK mit Zusatzzargen etwa einer 1/3 Zarge entspricht.
  • 10 – 15cm² Verdunstungsfläche, d.h. ich habe 2 etwas größere 5x1cm Löscher in einen Gefriebeutel geschnitten, in dem ein halbiertes doppeltgelegtes Schwammtuch verpackt ist. Die Fläche ergibt sich ebenfalls aus der 1/3-Zargen-Annahme, etwas mehr, wegen niedriger Temperatur.
  • Die Lüftungsöffnung im Boden habe ich nicht verkleinert, um aufgrund des kleinen Fluglochs eine Überdosierung zu vermeiden. Die Bodenöffnung ist von den Dimensionen ja eher mit einem großen Flugloch als mit einem Bodengitter zu vergleichen.
  • Bei Bildung des Mini-Kunstschwarms hatte bereits eine Behandlung mit Milchsäure stattgefunden.

Fütterung:

Zwei Futtergaben (eigentlich drei, initial hatte ich Futterteig bei der Bildung der Begattungseinheit gegeben) haben vor der Behandlung stattgefunden (Ende August, 2x Futter entspricht etwa 800 gr Zucker). Die restlichen dann nach abgeschlossener Behandlung im Rythmus von circa 3-4 Tagen.

Für Kommentare / Ratschläge zum Thema überwintern im Begattungskästchen bin ich dankbar. Werde im Frühjahr dann berichten, wie es den Bienen im Winter ergangen ist.